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Oligoarthritis – Symptome, Ursachen und Behandlung im Überblick

Aktualisiert: 21. März


Oligoarthritis ist eine Form der Arthritis, bei der nur wenige Gelenke betroffen sind – in der Regel bis zu vier Gelenke gleichzeitig. Diese entzündliche Gelenkerkrankung tritt sowohl bei Kindern (juvenile Oligoarthritis) als auch bei Erwachsenen auf und ist eine Unterform der chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen. In diesem Artikel erfährst du alles über Symptome, Ursachen, Diagnose und die besten Therapieansätze bei Oligoarthritis.


Was ist Oligoarthritis?


Der Begriff Oligoarthritis setzt sich aus „oligo“ (griechisch für „wenige“) und „Arthritis“ (Gelenkentzündung) zusammen. Im Gegensatz zur Polyarthritis, bei der viele Gelenke betroffen sind, handelt es sich bei der Oligoarthritis um eine Arthritisform, die typischerweise nur bis zu vier Gelenke betrifft – häufig Knie, Sprunggelenke oder Handgelenke.


Arten der Oligoarthritis


1. Juvenile Oligoarthritis (bei Kindern)


  • Die häufigste Form der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA).

  • Betroffen sind meist Mädchen im Alter zwischen 2 und 6 Jahren.

  • Bleibt oft auf wenige große Gelenke beschränkt.


2. Oligoarthritis im Erwachsenenalter


  • Kann als Teil einer seronegativen Spondyloarthritis (z. B. Psoriasis-Arthritis) oder als Frühform einer rheumatoiden Arthritis auftreten.

  • Auch reaktive Arthritis nach Infektionen kann sich als Oligoarthritis zeigen.

Symptome der Oligoarthritis


  • Schwellung und Überwärmung betroffener Gelenke

  • Schmerzen vor allem bei Bewegung oder Belastung

  • Morgensteifigkeit, die typischerweise länger als 30 Minuten anhält

  • Gelegentlich auch Rötung über dem Gelenk

  • Bewegungseinschränkungen und Schonhaltung

  • Bei juveniler Oligoarthritis zusätzlich: Uveitis (Augenentzündung) als mögliche Begleiterscheinung


Ursachen und Risikofaktoren


Mögliche Ursachen:


  • Autoimmunreaktion: Der Körper greift eigenes Gewebe an (häufig bei juveniler Oligoarthritis).

  • Infektionen: Reaktive Arthritis nach bakteriellen Infektionen (z. B. Yersinien, Chlamydien).

  • Veranlagung: Genetische Faktoren wie HLA-B27-Positivität können das Risiko erhöhen.

  • Begleiterkrankungen: Bei Psoriasis, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa tritt Oligoarthritis häufiger auf.

Diagnose der Oligoarthritis


Ein erfahrener Rheumatologe führt eine umfassende Diagnose durch. Dazu gehören:


  • Anamnese: Befragung zu Beschwerden, Krankheitsdauer und familiären Vorerkrankungen.

  • Körperliche Untersuchung: Beurteilung von Schwellung, Schmerzen und Beweglichkeit der Gelenke.

  • Blutuntersuchungen: Suche nach Entzündungswerten (CRP, BSG), Rheumafaktor und HLA-B27.

  • Bildgebung: Ultraschall und MRT zum Nachweis von Gelenkergüssen, Synovitis oder knöchernen Veränderungen.

  • Augenuntersuchung: Insbesondere bei Kindern, um eine Uveitis frühzeitig zu erkennen.

Behandlung und Therapie der Oligoarthritis


Ziel der Therapie ist es, die Entzündung zu hemmen, Schmerzen zu lindern und dauerhafte Gelenkschäden zu verhindern.


1. Medikamentöse Therapie


  • NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika): z. B. Ibuprofen oder Naproxen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.

  • Kortikosteroide: Lokal als Injektion ins Gelenk oder systemisch bei starker Entzündung.

  • Basistherapeutika (DMARDs): Methotrexat oder Sulfasalazin zur Langzeitkontrolle der Entzündung.

  • Biologika: Bei schwerem oder therapierefraktärem Verlauf, z. B. TNF-α-Blocker.


2. Physiotherapie und Bewegung


  • Gelenkschonende Übungen zur Erhaltung der Beweglichkeit.

  • Aufbau der Muskulatur zur Stabilisierung der betroffenen Gelenke.

  • Vermeidung von Fehlhaltungen und Gelenkversteifungen.


3. Augenärztliche Kontrolle


Besonders bei juveniler Oligoarthritis ist eine regelmäßige Untersuchung auf eine Uveitis essenziell, um Komplikationen wie Sehverlust zu verhindern.


4. Ernährung und Lebensstil


  • Entzündungshemmende Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren und antioxidativen Lebensmitteln.

  • Ausreichend Bewegung (z. B. Schwimmen, Radfahren) und Gewichtskontrolle zur Gelenkentlastung.

Prognose der Oligoarthritis


Die Prognose hängt von der frühzeitigen Diagnosestellung und der konsequenten Therapie ab. Bei rechtzeitiger Behandlung lässt sich die Entzündung oft gut kontrollieren, und bleibende Schäden können vermieden werden. Besonders die juvenile Oligoarthritis kann nach einigen Jahren auch spontan ausheilen.


Oligoarthritis – Wann zum Arzt?


  • Anhaltende Gelenkschmerzen über mehrere Wochen

  • Schwellungen und Rötungen an einzelnen Gelenken ohne erkennbare Verletzung

  • Morgensteifigkeit von mehr als 30 Minuten

  • Sehstörungen oder rote Augen (Hinweis auf Uveitis)

Fazit


Oligoarthritis ist eine entzündliche Erkrankung, die meist nur wenige Gelenke betrifft, aber ernst genommen werden muss. Mit einer frühzeitigen Diagnose und individuell angepassten Therapie lassen sich Komplikationen wie Gelenkzerstörung und Bewegungseinschränkungen häufig verhindern. Besonders bei Kindern ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Rheumatologen, Augenärzten und Physiotherapeuten entscheidend.


FAQ zu Oligoarthritis


Wie viele Gelenke sind bei Oligoarthritis betroffen?


Meistens sind es 1 bis maximal 4 Gelenke.


Ist Oligoarthritis heilbar?


In einigen Fällen (vor allem bei juveniler Oligoarthritis) kann die Erkrankung ausheilen. Bei Erwachsenen handelt es sich meist um eine chronische Erkrankung, die jedoch gut behandelbar ist.


Welche Gelenke sind häufig betroffen?


Knie, Sprunggelenke, Ellenbogen und Handgelenke.


Welche Rolle spielt die Molekülgröße von Medikamenten in der Oligoarthritis-Therapie?


Bei intraartikulären Injektionen (z. B. Kortison) ist die Molekülgröße weniger relevant, da das Medikament direkt ins Gelenk appliziert wird. Systemische Medikamente wie Methotrexat wirken auf den ganzen Körper.

Warum Mülltonnen nicht stinken Roman Welzk




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