Warum Skincare oft ungesund ist – und was Hautmoleküle damit zu tun haben
- Roman Welzk | Gründer mein-physio.info
- 15. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. März
Die Beauty-Industrie verspricht makellose Haut durch unzählige Pflegeprodukte. Doch was, wenn viele Skincare-Produkte gar nicht wirken – oder sogar schaden? In diesem Artikel erfährst du, warum viele Cremes und Seren von der Haut kaum aufgenommen werden können und warum übermäßige Hautpflege problematisch sein kann.
Die Wahrheit über Haut und Molekülgröße
Unsere Haut ist ein Schutzschild – und das aus gutem Grund. Die äußere Hautschicht, die sogenannte Hornschicht (Stratum corneum), ist darauf spezialisiert, schädliche Substanzen und Krankheitserreger abzuwehren. Nur bestimmte, sehr kleine Moleküle können die Hautbarriere überhaupt durchdringen.
Molekülgröße: Das entscheidende Kriterium
Ein zentraler Faktor ist die Molekülgröße eines Wirkstoffs. Generell gilt:Moleküle über 500 Dalton sind zu groß, um die Hautbarriere zu überwinden. Viele Wirkstoffe in Kosmetikprodukten – darunter Kollagen, Hyaluronsäure (in hoher Molekülgröße) oder Vitamine – sind jedoch deutlich größer und können nur auf der Hautoberfläche wirken. Sie dringen nicht bis in die tieferen Hautschichten vor, wo sie eigentlich gebraucht werden.
Was bedeutet das für deine Hautpflege?
Viele Inhaltsstoffe wirken also rein oberflächlich – wie ein Film auf der Haut. Während dieser Film kurzfristig für ein weiches Hautgefühl sorgt, kann er langfristig die natürliche Regulation der Haut stören.
Warum zu viel Skincare ungesund sein kann
1. Störung der Hautbarriere
Durch zu viele oder aggressive Produkte wird die natürliche Hautbarriere häufig geschwächt. Die Haut verliert Feuchtigkeit schneller, wird anfälliger für Umwelteinflüsse und neigt zu Rötungen oder Unreinheiten.
2. Abhängigkeit von Produkten
Die Haut kann "faul" werden. Wenn der natürliche Fett- und Feuchtigkeitshaushalt ständig von außen reguliert wird, produziert die Haut langfristig weniger eigene Lipide und Feuchtigkeit. Das Ergebnis: Spannungsgefühl, Trockenheit und der ständige Drang, nachzucremen.
3. Chemikalien und Zusatzstoffe
Viele Produkte enthalten Konservierungsstoffe, Duftstoffe und andere synthetische Zusätze, die potenziell reizend oder allergieauslösend wirken können – insbesondere bei empfindlicher Haut.
Die Marketingfalle der Kosmetikindustrie
Die Beauty-Industrie setzt häufig auf Scheinlösungen. Hochpreisige Produkte werben mit innovativen Wirkstoffen, die – aufgrund ihrer Molekülgröße – biologisch gar nicht in die tieferen Hautschichten gelangen können. Trotz "Anti-Aging"- oder "Deep Repair"-Versprechen bleibt der Effekt oft oberflächlich.
Zudem wird das Hautbild durch Silikone und andere filmbildende Substanzen kurzfristig verschönert, ohne dass die Haut wirklich „genährt“ oder regeneriert wird.
Was wirklich hilft
Weniger ist mehr
Eine minimalistische Hautpflege – angepasst an den individuellen Hauttyp – unterstützt die Haut bei ihrer Selbstregulation.
Fokus auf kleine Moleküle
Produkte mit kleinen, hautverträglichen Molekülen wie niedermolekularer Hyaluronsäure, Glycerin oder Squalan können tatsächlich in tiefere Hautschichten vordringen. Dabei unbedingt vorher einen Hautarzt konsultieren.
Haut stärken, nicht überpflegen
Sanfte Reinigung, gezielter Schutz (z. B. vor UV-Strahlung) und eine gesunde Ernährung unterstützen die Haut von innen und außen.
Fazit
Nicht alles, was sich gut anfühlt oder teuer ist, wirkt auch wirklich in der Haut. Die Größe der Moleküle entscheidet maßgeblich darüber, ob ein Wirkstoff seine volle Wirkung entfalten kann. Zudem kann übermäßige Skincare die Haut eher schwächen als stärken. Die Devise lautet daher: Die Haut in ihrer natürlichen Schutzfunktion unterstützen – und auf Qualität statt Quantität bei Pflegeprodukten setzen.
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